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Interessenvertretung

„Ich will das Projekt nicht gegen die Interessen der Landwirtschaft forcieren“ liess uns der OB zum Thema Segelflugplatz wissen. Damit dürfte die Idee für´s erste erledigt sein. Umstritten war sie von Beginn an.

An einer Unterschriftensammlung gegen den Segelfugplatz haben sich zahlreiche Bürger aus Bottenau beteiligt, es gab Kritik aus den angrenzenden Ortschaften, Befürchtungen wegen den zu erwartenden Belastungen durch die Flieger und der Umweltschutz war auch nicht begeistert von der Idee. Die Kosten für die Übernahme des Geländes wären hoch gewesen und die zu erwartende Pacht des kleinen, sehr kleinen Segelflugvereins sehr gering.

Die Interessen all dieser Bürger hinderten den OB  nicht daran das Projekt weiter zu forcieren. Ein Landwirt, der noch nicht einmal in Oberkirch lebt und dem der Verlust von Weideland für 8 seiner 60 Kühe gedroht hätte, reicht aber aus um das Projekt zu stoppen. Was dies über die Gewichtung der Interessen in Oberkirch aussagt kann jeder Wähler selbst entscheiden.


10 Antworten to “Interessenvertretung”


  1. 1 Ringelbächer
    29. Mai 2009 um 20:48

    Wir sollten uns verabschieden von dem Herbeisehnen „schlauer Modelle“, wie Subventionen für ein und dieselbe Leistung zweimal vereinnahmt werden können. Die ach so schlaue Lobbypolitik von unseren CDU-Vertretern in Gemeinderat, Bund und EU (von der Ära Stächele als Landesagrarminister ganz zu schweigen) hat uns keine steigenden Einkommen beschert, sondern sinkende. Im Milchgeschäft sind wir Jahrzehnte zurückgeworfen worden, weil wir auf schlaue Modelle aus der Politik, die federführend die CDU vertreten hat, vertraut haben. Wir müssen den Wandel selbst in die Hand nehmen und uns nicht auf die Obrigkeit länger verlassen.

  2. 2 maggie
    29. Mai 2009 um 07:15

    Lieber Outsider,
    wenn Stall Besitzer mit der Partei unzufrieden ist, die er bisher gewählt hat soll er mangels Alternative weiterhin die gleiche Partei wählen? Als Beispiel schlagen Sie dann noch einen Vertreter vor, der bisher bereits in Amt und Würden war und offensichtlich nichts zur Zufriedenheit dieses Wählers beigetragen hat. Herr Wolf ist der mächtigste und einflussreichste Mann in der Oberkircher CDU und Stimmenkönig im gesamten Stadtrat. Er hatte alle Möglichkeiten die Politik zu beeinflussen. Wenn Stall Besitzer mit eben dieser Politik unzufrieden ist wird er ihn ja nicht dafür auch noch wählen.
    Nichtwählen aus Unlust oder allgemeinem Frust ist eine sehr schlechte Entscheidung, die leider immer mehr Bürger treffen. Eine Partei gezielt nicht wählen um ihr einen Denkzettel zu verpassen ist ein wohldurchdachter politischer Schachzug eines Wählers. Wie erfolgreich diese Strategie sein kann hat man in Bayern gesehen. Gerade die konservativen Parteien vernachlässigen ihre zuverlässigsten Wähler seit Jahrzehnten weil sie immer sicher waren, diese würden mangels Alternative am Wahlsonntag doch wieder ihr Kreuz bei den C-Parteien machen.
    Stellen Sie sich doch vor, am 7. Juni würden 20% der bisherigen Stammwähler die CDU nicht wählen. Selbst wenn sie ihre Stimmen keiner anderen Partei geben wäre das ein machtvolles Signal und würde diesen Wählern zukünftig die gewünschte Aufmerksamkeit bringen (keine Anti-Wahlwerbung, die Partei soll mir hier nur als Beispiel dienen 🙂 ).

  3. 3 Outsider
    28. Mai 2009 um 21:40

    Lieber Stall Besitzer,
    wie Sie selbst gesagt haben, ist es vor allem die Europa- und Bundespolitik, die Ihr berechtigtes Anliegen nicht nach vorne bringt. So lange beispielsweise eine Förderung für Offenhaltungsmaßnahmen schädlich ist für EU-Zuschüsse, sprich das Geld aus solcher Unterstützung auf der anderen Seite wieder abgezogen wird, bewegt sich nichts.
    Genau hier sind meiner Meinung nach Landwirte und Kommunen gefragt, schlaue Modelle zu ersinnen, die wenigstens ein wenig an der Situation ändern, zum Beispiel Weidegemeinschaften als Vereine, die dann von der Stadt einen Zuschuss erhalten – und eben nicht der einzelne Landwirt. Dafür braucht es aber nicht Verbitterung, die ich durchaus verstehe, sondern den Mut zum konstruktiven Dialog, wie man so schön sagt. Und dafür brauchen Sie eben auch Volksvertreter, die Ihren Berufsstand vertreten (beispielsweise Georg Wolf, der zwar meines Wissens nach kein Viehhalter ist, aber eben doch mehr von der Materie versteht als ein, sagen wir mal wertfrei, Polizist). Dies soll, wohlgemerkt, keine Wahlwerbung für Georg Wolf sein, sondern sein Name diente mir hier nur als Beispiel.
    Kurzum: Wenn ich jemanden nicht wähle, dann muss es Alternativen geben; die sehe ich in Oberkirch eher nicht. Und die Alternative gar nicht wählen – ist keine solche.

  4. 4 Stall Besitzer
    28. Mai 2009 um 17:12

    Die CDU und Interessenvertretung der Landwirtschaft? Da kann ich nur lachen. Seit vielen Jahren zählt die CDU bei den Wahlen auf die Bauern und was kommt dabei raus? Der Milchpreis ist derart im Keller, dass bei und und in vielen anderen Regionen kein Bauer mehr von der Milchwirtschaft leben kann. Die Kanzlerin ignoriert die demonstrierenden Bäuerinnen und unsere Oberkircher CDU spricht im Wahlprospekt von optimalen Bedingungen für die Landwirtschaft. Optimal? Für wen denn? Für die, die Sonderkulturen pflanzen und damit noch Geld verdienen. In Oberkirch gibt es aber auch Gegenden, in denen die Milchbauern die Landschaft offen halten sollen und das zu einem Hungerlohn. Optimale Bedingungen? Wir werden dieses Mal nicht die wählen, die wir in den letzten Jahren gewählt haben. Für unsere Interessen haben die nämlich nichts getan.

  5. 5 Outsider
    26. Mai 2009 um 10:57

    Nicht immer das als alleinige Wahrheit nehmen, was in der Zeitung steht. Die bekommen ihre Infos ja nur von denen, die den Mund aufmachen; da können die von der ARZ übrigens nichts dafür, dass die Mehrheit schweigt und nichts im Heimatblättle sagen will. Ich kenne übrigens auch Hesselbacher, die den gigantomanischen Ausbau der Schule für absolut unnötig und überdimensioniert halten. Die würden’s der ARZ allerdings auch nicht verraten; vielleicht, weil sie dann von den „Wichtigen“ im Dorf schräg angesehen würden…

  6. 6 seitentaeler
    25. Mai 2009 um 22:22

    @kingbürger Das klingt interessant. Dachte auch es seien viele Bottenauer gewesen. Stand damals was in der ARZ. Wenn Sie Details kennen – nichts wie raus!

  7. 7 kingbürger
    25. Mai 2009 um 20:59

    @kleines licht,….von wegen ganz bottenau sei gegen den segelflugplatz,…das stimmt aber mal nicht,…die bottenauer jäger und ein paar andere sind dagegen,…..

    die reitanlage, welche nun in renchen steht wurde durch eine ganz kleine grupppe verhindert, der segelflugplatz hatte auch seine gegner,…..ich kenne auch ganz schön viele bottenauer die keine gemeindehalle wollen,…..bin mal gespannt wann die als bürgerinitiative auftreten,…..

  8. 8 kleines Licht
    25. Mai 2009 um 15:11

    Mit den Landwirten habe ich gar keine Probleme, im Gegenteil. Die vertreten ihre Interessen, das ist völlig legitim. Was mich stört, ist dass diese Interessen von manchen Parteien und Verwaltungen (ist ja kein spezifisch Oberkircher Problem) unverhältnismässig stark berücksichtigt werden. Natürlich kämpft der Bauer für seine Weide und vielleicht ist auch richtig den Segelflugplatz nicht zu genehmigen, aber warum nicht schon nachdem ganz Bottenau dagegen war?

  9. 9 Ringelbächer
    25. Mai 2009 um 11:57

    Mit den Landwirten scheint Ihr hier ja hier gerne mal ein Hühnchen zu rupfen. Immerhin sind in diesem Falle die Interessen „der Landwirtschaft“ deckungsgleich gewesen mit der Mehrheit der nicht-segelfliegenden Bevölkerung. Macht mal Euren Frieden mit den Bauern!

  10. 10 kleines Licht
    25. Mai 2009 um 11:50

    Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Das ist jetzt halt nur mal wieder ein Fall, bei dem das auch für die Öffentlichkeit deutlich wird. Ich war erstaunt, dass es mit der Tankstelle so schnell ging. Dort stehen doch auch Obstbäume. Die Idee mit dem Campingplatz hat man dem Grafen damals doch auch gleich mit Hinweis auf die heilige Landwirtschaft abgelehnt.


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