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Jan
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Neue Pläne zur Mediathek?

Beginnen wir erst einmal mit einem Zitat aus einer Stellungnahme in einem bereits wieder eingestellten Blog:

„Die Mediathek wurde unter der Annahme gleichbleibend hoher Gewerbesteuereinnahmen geplant. ……. In Kenntnis der Entwicklung des Haushaltes 2009 würde der Bau der Mediathek (zumindest in der Mehrheitsfraktion) so nicht verabschiedet worden sein. …….., so muss bis zum Vorliegen der Steuerschätzung im Mai das Nutzungskonzept u.a. des geplanten Veranstaltungsraumes kritisch hinterfragt werden…….. Man muss sich fragen, ob die Einrichtung einer Mediathek gegenüber der Fortführung der bisherigen Stadtbibliothek so viele Vorteile bietet, dass die Nachteile auf der Kostenseite in Kauf genommen werden können. Es sind noch andere, betriebskostengünstigere Nutzungen der Bebauung denkbar.“

Was wollen uns die Verfasser, ein Schelm könnte die genannte Mehrheitsfraktion dahinter vermuten, damit eigentlich sagen?

Planung unter der Annahme gleichbleibend hoher Gewerbesteuereinnahmen. Die letzten Jahre spülte die Gewerbesteuer Rekordsummen in den Haushalt. Wer bitte ist davon ausgegangen, dass dies auch zukünftig immer so bleiben wird?

Bis zum Vorliegen der Steuerschätzung muss u.a. das Nutzungskonzepts des Veranstaltungsraumes kritisch hinterfragt werden. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, das Nutzungskonzept des Veranstaltungssaals zu hinterfragen bevor man sich entschieden hat ihn zu bauen? Hängt die Zahl der Veranstaltung, für die ein socher Saal nötig ist von der Höhe der Gewerbesteuereinnahmen ab?

u.a.. Das kann ja hier nicht so viel bedeuten. Ausser dem Saal soll es in dem geplanten Gebäude noch das Stadtarchiv und die eigentliche Mediathek geben. Was war den bisher die Entscheidungsgrundlage für diese Teile des Baus. Eine spontate Eingebung, eine momentane Stimmung? Der Bürger hatte bisher gehofft, die Grundlage sei auch hier ein Nutzungskonzept gewesen.

Man muss sich fragen, ob die Einrichtung einer Mediathek gegenüber der Fortführung der bisherigen Stadtbibliothek so viele Vorteile bietet, dass die Nachteile auf der Kostenseite in Kauf genommen werden können. Auch hier kann man nur zustimmen: Das sollte man sich wirklich fragen, allerdings bevor man so etwas plant, spätestens aber bevor man so etwas anfängt zu bauen. Die Baukosten sind schon lange bekannt und die Unterhaltskosten zeichnen sich auch bereits seit einer Weile ab.

Es sind noch andere, betriebskostengünstigere Nutzungen der Bebauung denkbar. Das klingt besonders lustig. Soll das wirklich bedeuten man baut jetzt halt mal fertig und dann überlegen wir mal was man mit dem Gebäude jetzt noch anfangen könnte. Man kann es ja kaum erwarten die Ideen hierfür zu hören.

Also wenn man mal in Ruhe darüber nachdenkt, was einem dieser Text wohl sagen will, bleibt eigentlich nur zu hoffen, dass da ein böser Hacker am Werk war, der da unter falschem Namen seine Ideen verbreitet hat. Die Alternative, dass diese wirklich Planspiele der Mehrheitsfraktion sind lässt einen schaudern. Es kann einfach nicht sein, dass Entscheidungen in solchen Dimensionen (Baukosten: 4,5 Millionen, Unterhalt: 500.000 im Jahr) auf derart dürftiger Basis getroffen wurden bzw. werden.

Von all den salbungsvollen Reden zum Thema Bildung, Kultur, Zukunft, städtebaulicher Meilenstein usw. ganz zu schweigen.


23 Antworten to “Neue Pläne zur Mediathek?”


  1. 1 Reni Tent
    10. Januar 2009 um 21:58

    Hat der Erwin Zink ein Problem? Oder will er der Stadt einen preiswerten Konkursabwickler vermitteln?

  2. 2 Erwin Zink
    10. Januar 2009 um 18:17

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    Gruß
    Erwin

  3. 3 Leimener
    9. Januar 2009 um 16:54

    Dee Unterhalt einer Mediathek wäre nur noch auf Kosten bestehender anderer kommunaler Einrichtungen zu finanzieren:

    http://www.faz.net/s/Rub1C361F33FC404444A08B1CFAE205D3E4/Doc~EB393BBA31C7F4A48B8213A5BC856BA55~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  4. 4 Leimener
    9. Januar 2009 um 13:04

    @Melchior: Du bist nicht auf dem laufenden. Die CDU-Fraktion höchstselbst hat mit dem Sperrvermerk den Ausbau der Mediathek zur Debatte freigegeben.

  5. 5 Melchior
    8. Januar 2009 um 16:18

    Hey Leute! Ich vermisse seit einiger Zeit so CDU-treue Aussagen! Sind die vor Schreck sprachlos geworden oder alle im Urlaub. Das kann ja auch nicht sein sonst wären 60 % der Oberkircher in Östereich, der Schweiz oder den Malediven.

    Oder sie sind in Stuttgart bei Stächele eingeladen und machen gerade eine Klausurtagung bzw. Sie schulen ihn auf seinen Auftritt beim Stockacher Narrengericht!

    Jetzt Armbruster und Deine CDU-freundlichen Stammtische legt mal los. Aber halt –
    geht ja nicht, ihr seid ja gar nicht da sondern in Österreich, der Schweiz, den Malediven oder in Stuttgart beim Fasent- äh.. Finanzminister!

  6. 6 Schorschle (nicht identisch mit dem 'schorsch')
    5. Januar 2009 um 16:37

    Bei mir im Büro steht seit einer halben Stunde das Telefon nicht mehr still. Bei einem absehbaren Volumen von 2,5 Mio allein für die evtl. Sanierung der Erwin-Braun-Halle noch 4,5 Mio für Matthias-Braun-Bibliothek und angeschlossene Archivräume der Stadt ausgeben? Und dann auch noch einen Neubau der Halle in Betracht ziehen? Für dann wohl 6 Mio?

    Dabei war meine Frau heute extra beim Friseur …

    Bestimmt nicht böse, und schon gar nicht persönlich gemeint, aber daher kommt wohl die Redensart „Ich glaube, Euch rast der Blogger“: Webmaster, bitte neue Seite für „Sanierung der Stadthalle“ anlegen.

  7. 7 Bademeister
    5. Januar 2009 um 16:04

    Hey, der Vorschlag mit der neuen Stadthalle ist super. Hans-Jürgen Kiefer ist eben ein Käpsele.

  8. 8 hans-jürgen kiefer
    5. Januar 2009 um 15:49

    mein lieber mann.ihr seid ja ganz fixe jungs (natürlich auch frau schorschle)
    habt ihr eigentlich sonst nix zu tun?
    da ich heute noch urlaub habe, mache ich noch eine runde mit.
    zuerst zum leimener:wo sind die gravierenden soziokulturellen mängel?
    ich habe ein offenes ohr für konkrete vorschläge.nobody is perfect.
    vielleicht finden Sie einen weg mir das mitzuteilen.
    nun zum schorschle.
    vorab:eine haushaltssperre für die erstausstattung der mediathek ist ein witz.
    mal ehrlich: eine kommunalpolitik die nach dem motto verfährt. „rin in die kartoffeln,raus aus den kartoffeln“ ist nicht die meine.
    was sollen wir denn deiner meinug nach auf die bodenplatte setzen?
    eine neue stadthalle vielleicht? übrigens ein punkt der uns in den nächsten jahren auch beschäftigen wird: generalsanierung 2,5 Mio € oder neubau (grösser ,höher ,weiter ) mit zusätzlichen nutzungsmöglichkeiten.wieviel leute sollten denn platz haben?
    fragen über fragen.
    übrigens: für kommunalpolitisch interessierte, wir ihr das seid, haben wir noch platz auf unserer offenen liste.aber bitte nicht die ausrede „keine zeit“
    ich behalte euch im auge.also schreibt was gscheit`s.

    PS. a)entschuldigt bitte meine eingeschlichenen rechtschreibfehler.
    b) es gibt ein kostenloses faltblatt“bürgerinfo haushalt 2008 bzw. demnächst 2009″ das im
    foyer des rathauses ausliegt.

  9. 9 Bademeister
    5. Januar 2009 um 15:37

    Oh Schorschle,
    da verwechselst Du was. Immer erst deine Frau fragen, dann bloggen.

    Und Schorch (ohne -le), wie meinst du das, dass einer Stadt die Bibliothek mindestens so viel wert sein sollte wie ein Freibad?

    Also, ein Freibad ist tiefbautechnisch sehr aufwändig, Auch im Unterhalt.

    Ganz anders eine Mediathek. Da braucht es im Prinzip ein paar Käpsele (nichts gegen unsere derzeitigen Köpfe in der Bibliothek, im Gegenteil, die sind sehr gut). Aber wenn man das Angebot der Stadtbibkiothek zur Mediathek ausbauen will, dann braucht es noch mehr von denen, geschulte Leute, die neue Ideen entwickeln – aber doch keinen Beton.

    Bisher habe ich nur die Ausschreibung einer Hausmeisterstelle für die Mediathek gesehen. Und jetzt ist nicht mal mehr Geld für die Bestuhlung und die Computer da. Auf zusätzliches Personal können wir da lange warten.

    Für die Mediathek hätte es keinen 1.750 m2 großen Neubau gebraucht, sondern einen Pavillion von 300 m2, z.B. auf dem Marktplatz, und die Anstellung von zwei zusätzlichen Fachleuten. Kostenpunkt: 500.000 für den Pavillion und 120.000 pro Jahr für die zusätzlichen Fachkräfte.

    Eine super Mediathek kommt also immer billiger als ein noch so kleines Schwimmbad. Aber wer Investitionen in die lokale Baubranche tätigen will, ist mit dem Bau (ich trau es ich kaum zu schreiben) z.B. einer Turnhalle einfach viel besser beraten. Ist aber nicht so prestigeträchtig wie der Super-Klotz Mediathek. Ich glaube, die Stadt hat einfach zu viel Geld in der Kasse gehabt. Dadurch wird sie jetzt noch ärmer, als sie ohne die Rücklagen gewesen wäre. Dumm gelaufen.

  10. 10 Schorschle (nicht identisch mit dem 'schorsch')
    5. Januar 2009 um 13:38

    Sehr geehrter, ach was: lieber Herr Fraktionsvorsitzender Hans-Jürgen Kiefer,
    wie vorbildlich von Ihnen, die Mehrheitsentscheidung des Gemeinderats zum Neubau hier im Blog zu vertreten. Dabei hatten Sie eigene Bedenken sowohl gegen einen Neubau, als auch gegen den Standort. Daher ruht unsere Hoffnung jetzt ganz auf Ihnen: Ließe sich die Bau-Entscheidung im Lichte des Sperrvermerkes zur Ausstattung vielleicht doch noch überdenken? Eine Bodenplatte ist ja nur eine Bodenplatte, und selbst eine Kellerdecke wäre ja nur eine Kellerdecke.

    P.S.: Meine Frau läßt Sie gaaaaanz herzlich zurückgrüßen.

  11. 11 Leimener
    5. Januar 2009 um 12:45

    Ich habe bislang noch keinen Stadtentwicklungsplan zu den sozialen, kulturellen oder gesellschaftlichen Aufgaben der Gemeinde Oberkirch gesehen. Hat es wenigstens je eine seriöse Bestandsaufnahme der „soziokulturellen Mängel“ (ich sage nur: Integration aller Oberkircher) gegeben? Im Gemeinderat gehts immer nur um Baumaßnahmen, in Hesselbach, in Bottenau oder eben in der Kernstadt. Dabei haben Sie recht, Herr Kiefer, nur hat sich Ihre Fraktion in den Tunnelblick der Bau-Fraktion hineinziehen lassen.

  12. 12 hans-jürgen kiefer
    5. Januar 2009 um 12:27

    hallo Ihr schorsch“s und schorschles (besonderer gruß an frau schorchle,den spritus rector in der familie).
    ach- ich hätte noch so viel zu sagen zu diesem und zu anderen themen.
    leider lässt es mein nicht sehr leistungsfähiges 2-fingersystem nicht zu, mich zu allem in entsrp. breite zu aüssern.aber eines hat offentsichtlich geklappt.mit einigen wenigen zahlen und fakten kommt auch ein gewisser tiefgang in die diskussion.
    die 25 €/einwohner (incl kapitalkosten) dürften in etwa hinhauen.
    die frage,lieber schorschle,ist doch die.ist es uns das wert?
    jetzt kommen die unterschiedlichen sichtweisen ans licht.
    die einen legen bei jeder investition und einrichtung Ihre „betriebswirtschaftliche schablone“
    an und leiten daraus sinn und unsinn eines projektes ab. („ökonomiesierung des denkens“)
    die anderen schauen sich auch den sozialen-kulturellen-gesellschaftlichen nutzen an
    und richten sich auch danach aus.
    jetzt wird es fast philosophisch.
    also tschüß.

  13. 13 Leimener
    5. Januar 2009 um 12:26

    Schorsch, das ist doch nur ein Vorwand, das mit dem Medienzugang. Die Stadtbibliothek wird gebaut, weil für den OB, der selbst aus der Bauverwaltung stammt, Stadtentwicklung und öffentliche Bauvorhaben dasselbe sind, und weil für die Josef-Geldreichstr. kein privater Bauherr sich fand.

    Das ehrgeizige Beispiel der Großen Kreisstadt Bühl tat ein übriges, deswegen auch die Beauftragung von Wurm & Wurm. Mit der Stadtbibliothek selbst hat niemand wirklich etwas am Hut, und daß „viele Familien und ältere Mitbürger“ ohne sie keine „Chance“ auf Zugang zu den Medien hätten, ist im Jahre 2009 eigentlich nicht mal ein Vorwand. Es stimmt schlicht nicht.

  14. 14 Schorsch (ohne -le)
    5. Januar 2009 um 11:33

    Erst mal zu Schorschle:
    Ihre Rechnung ist formal natürlich richtig. Sie wissen aber auch, dass es so nicht geht. Die alte Bibliothek fristet seit vielen Jahren ein Schattendasein. Auch der OB hat seine Liebe dafür reichlich spontan entdeckt (die ersten 8 Jahre wurden sämtliche Vorschläge zur Verbesserung der Lage auch von ihm blockiert/der bisherige Bibliothekar hat ja auch gesagt er sei ausgebremst worden).
    Jetzt endlich die Situation zu verbessern war lange überfällig. Über das Ausmaß lässt sich sicherlich streiten, da spielen dann halt noch andere Gründe eine Rolle. Auch heute gibt es bereits 200 Fernsehkanäle, Video on Demand, Internet und so weiter. Trotzdem ist die Bibliothek voll. Viele Familien und viele ältere Mitbürger hätten ohne die Bibliothek keine Chance auf einen Zugang zu Medien aller Art.
    Jetzt die bisherige Vernachlässigung dieser Einrichtung als Argument gegen eine Verbesserung herzunehmen ist nicht ganz fair (Ihr Vergleich von bisherigen zu zukünftigen Kosten). Natürlich ist der Anstieg der Kosten nun sehr hoch, aber Sie werden doch zustimmen, dass einer Stadt eine Einrichtung wie eine Mediathek mindestens so viel wert sein sollte wie die eines Freibads.

  15. 15 Leimener
    5. Januar 2009 um 10:09

    An den guten Schorschle: Wenn Du die Gestehungskosten der von Hans-Jürgen Kiefer genannten 1.000 m2 von 1.700 m2 Neubau bei einer immobilientypischen Abschreibung von 20 Jahren miteinkalulierst, kommst Du sogar auf 30 € pro Einwohner pro Jahr.

    An die Stadtverwaltung: Wieso brauchen wir auch noch einen Versammlungsraum in der Josef-Geldreichstr.? Durch Abzug von Stadtbibliothek und Archiven im alten Rathaus wäre doch dort ein Bürgersaal machbar. Und was für einer! Besser gehts ja gar nicht!

    Irgendwie ist die ganze Planung nur Murcks.

  16. 16 Schorschle (nicht identisch mit dem 'schorsch')
    5. Januar 2009 um 08:16

    Applaus für Stadrat HJ Kiefer, dass er mit uns debattiert!!

    Wir haben Ihren Kommentar gleich beim Frühstück heute durchgerechnet: Wenn ich 24.000 Bücher und CDs auf 150 m2 verwalten kann, benötige ich für 40.000 Einheiten max. 250 m2 (sagt meine Frau).

    Meine Tochter sagt: Eine einzige DVD fasst soviele herkömmliche Medieneinheiten wie früher ein ganzer Regalboden. Meine Frau sagt, meine Tochter hat Recht, und sagt zusätzlich: Eine DVD ist auch noch schmaler als eine herkömmliche Medieneinheit (Buch).

    Jetzt erscheint unser Sohn beim Frühstück: Filme und Musik, sagt er, werden künftig sowieso online bezogen. Bücher irgendwann auch, sagt meine Tochter (sie hatte eine Facharbeit geschrieben über die Zukunft der Frankfurter Buchmesse und alles dazu gelesen, was es gibt. Das meiste fand sie dazu im Internet auf ZEIT-online, nicht in in der Stadtbibliothek).

    Fragt mein Sohn: Papa, was ist eigentlich eine Zielvorgabe? Sage ich: Zielvorgabe ist, daß Du einen Notendurchschnitt von 1,0 nach Hause bringst. Wenn Du es nicht schaffst, habe ich Dich aber trotzdem lieb. Und jetzt ab in die Schule!

    Ich rechne weiter auf der Fahrt zur Arbeit.

    a) Wenn die Stadtbibliothek auf zugegebenermaßen knappen 150 m2 mit 24.000 Medieneinheiten mehr Ausleihvorgänge produziert als der Durchschnitt der hauptamtlich geführten kommunalen Bibliotheken im Regierungsbezirk, was bedeutet das?

    – Parkplatzmangel besteht offensichtlich nicht, sonst würden die Zahlen anders aussehen. Das alte Rathaus ist eben eine attraktive Location, die super angenommen wurde. (Kompliment übrigens auch an das Bibliotheksmanagement!)

    – Wenn andere Gemeinden weniger Besucher haben, dann sind wir in Oberkirch in Sachen Stadtbibliothek besser aufgestellt als der Durchschnitt. Typisch Oberkirch.

    b) Einmalig 4,5 Millionen Baukosten und 500.000 € Unterhalt der Mediathek pro Jahr, das sind 225 einmalig für den Neubau und künftig 25 € laufende Kosten pro Kopf und Jahr. Ist das gegenüber den bisherigen Ausgaben von 6 € pro Einwohner nicht ein wenig hoch gegriffen? So rasant kann die Entwicklung in den vergangenen Jahren doch nicht gewesen sein … mit Verlaub!

    c) Die Verabschiedung des Haushaltsentwurfes für 2009 am 22. Dezember hat gezeigt, daß der Gemeinderat keine Priorität in der Finanzierung (der Erstausstattung) der Mediathek sieht. Das zeigt aus haushälterischer Sicht bei dem Anstieg des Unterhalts von 6 auf 25 € pro Kopf und Jahr doch irgendwie Augenmaß, und scheint richtig entschieden. Aber was ist mit dem Bau?

    Warum stellt der Gemeinderat nicht erst einmal den Bau zurück? Liegt die Priorität, die der Gemeinderat setzt, eben doch in den „Investitionen im Bereich des Hoch- und Tiefbaus“, zur „Ankurbelung der lokalen Bauwirtschaft und des heimischen Handwerks“, wie die Hompage der Stadt Oberkirch den Haushalt 2009 charakterisiert?

    Mittlerweile bin ich im Büro angekommen, und rufe meine Frau nochmal an, ob ich das hier in den Oberkircher Weblog einstellen soll. „Ja,“ sagt sie, „und schreib drunter: Wir lassen uns doch nicht für dumm verkaufen!“

  17. 17 In Sider
    4. Januar 2009 um 23:35

    Die Argumente von Herrn Kiefer überzeugen mich (schön, hier von Ihm zu hören). Das macht das Verhalten der CDU für mich aber noch unerklärlicher. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die einfach so umkippen und sich damit auch gegen „ihren“ OB stellen.

  18. 18 hans-jürgen kiefer
    4. Januar 2009 um 19:44

    hallo Ihr blogger,
    hier einmal einige fakten,die helfen können bestimmte entscheidungen des gemeinderates zu verstehen.
    a) bibliothekarische zielvorgaben gehen von 2ME (medieneinheiten) pro einwohner aus.
    dies sind 40000ME (wie in der neuen mediathek vorgesehen) für 20000 einwohner.
    man darf getrost davon ausgehen,dass auch (vorsichtig gerechnet) nochmals mindestens
    10000 einwohner von auswärts zum „versorgungsgebiet“ hinzugerechnet werden können.
    ebenfalss zielvorgabe sind 300qm je 10000ME.d.h unsere mediathek ist mit ca. 1000qm
    nutzfläche incl. diverser nebenräumen nicht zu groß.
    b) die bisherige stadtbibliothek ist auf einer fläche von ca. 150qm untergebracht.
    die entwicklung in oberkirch ,was besucher und ausleihungen anbetrifft,hat in den letzten
    jahren rasant zugenommen.oberkirch liegt bezüglich der benutzerabhängigen kennzahlen
    ( entleihungen je band,besuch je öffnungsstunde )deutlich über dem durchschnitt der
    hauptamtlich geleiteten öffentlichen bibliotheken im regierungsbezirk freiburg.
    das ist nicht nur sehr erfreulich,da kann man sogar stolz darauf sein.
    wer die gesellschaftspolitische bedeutung dieser einrichtung erkennt,wird nachvollziehen
    können, dass die entscheidung richtig war.
    c) selbstverständlich werden die folgekosten höher sein als bisher.wir haben dies in zukunft
    im verwaltungshaushalt zu berücksichtigen.hier gilt es dann entspr. prioritäten zu setzen.
    d) zum schluss stichwortartig nur ein par zahlen(ohne bewertung und kommentar)
    zuschußbedarf pro einwohner. feuerwehr ca. 23€,freibad ca. 22€ ,schulen 104€,sporthallen
    41 €,park und grünanlagen 25€
    stadtbibliothek bisher 6€

  19. 19 Armbruster
    3. Januar 2009 um 20:13

    Ich muss gestehen, ich bin verwirrt. Der OB wirbt seit über einem Jahr für die Mediathek und der Großteil des Gemeinderats unterstützt ihn dabei. Die Argumente klangen für mich überzeugend. Unter der Hand konnte man schon mal die eine oder andere Stimme aus den Fraktionen hören, die eher kritisch klang. Jetzt kommt aber plötzlich die Partei des OB und erklärt die Sache wäre nicht gut durchdacht. Wie kann das denn sein? Ich bin sicher, dass es dafür Gründe gibt, die bisher noch nicht reif für die Öffentlichkeit sind.

  20. 20 Schorschle (nicht identisch mit dem 'schorsch')
    3. Januar 2009 um 18:29

    Auf vielfachen Wunsch (meiner Frau ;-)) hier noch einmal mein Kommentar zur Mediathek vom 31.12., der auf dem Bürger-Blog gelöscht wurde:

    Gestern wurde die Rede des OB zum ersten Spatenstich für die Mediathek vom Netz genommen. Dafür findet sich auf http://www.oberkirch.de unter der Rubrik “Stadt & Bürger/Neues aus Oberkirch” ein Artikel zum Haushalt 2009. Ich zitiere daraus:

    “Eine Stärkung der einheimischen Wirtschaft erfolgt durch die antizyklische Haushaltspolitik in Oberkirch. Auch im Jahr 2009 werden wieder große Investitionen im Bereich des Hoch- und Tiefbaus getätigt. So gehen die Bauarbeiten auf dem Gelände der August‑Ganther‑Schule/Johann-Wölfflin-Schule weiter und der Bau der Mediathek wird zum Jahreswechsel 2009/2010 abgeschlossen. Die Stadt Oberkirch kurbelt mit den in dem Zusammenhang getätigten Investitionen die lokale Bauwirtschaft und das heimische Handwerk an.”

    Für alle, die beim Spatenstich nicht dabei waren: OB Braun bezeichnete den Bau der Mediathek als Investition in die Bildung, und verstieg sich bei der Begrüßung der Leiterin des Kindergartens zu der philosophischen Betrachtung, der Bildungsauftrag könne gar nicht früh genug ansetzen, wenn nicht mit der Geburt.

    Siehe auch: http://209.85.129.132/search?q=cache:ZGkBiTskp6AJ:www.oberkirch.de/inhalt/aktuelles/pages/pdf

    Daß ich nicht lache. Hier wird die nachwachsende Generation mit den Ausgaben für ein überdimensioniertes Stadtarchiv belastet. Und auch noch mit einem Bauvorhaben, das für ein Archivgebäude eine unpassend ehrgeizige Architektursprache verwendet. Und städtebaulich das Ensemble von Forstamt und Oberer Linde unwiederbringlich beschädigen wird.

    Von Bildung ist wenige Monate nach dem Spatenstich schon keine Rede mehr (siehe Zitat oben). Von wegen Bildungsauftrag: Zum Wohle der lokalen Bauwirtschaft und des heimischen Handwerks gebt ihr unser Geld aus, …..(Text von Betreibern gelöscht!)

    Seht zu, wie Ihr aus den “getätigten Investitionen” wieder aussteigt, sonst gründen wir hier im Netz eine Partei, mit der wir in den anstehenden Wahlen den bestehenden Fraktionen den Marsch blasen. Verdient hättet ihr’s, alle drei.

    Schorschle bitte beachten Sie unsere direkte Antwort auf diesen Kommentar, danke.

    • 21 oberkirch
      3. Januar 2009 um 19:52

      Lieber Schorschle,

      wir versuchen diesen Blog fair zu halten. Wo die Grenze von Satire, Zynimus und Spott ist mag im Einzelfall strittig sein. Bei dem von uns gelöschten Teil Ihres Kommentars war sie mit Sicherheit überschritten. Wir werden versuchen zu verhindern, dass Sie wegen ihrer teils provokanten Beiträge beschimpft oder beleidigt werden, wir erwarten aber auch von Ihnen ein bischen Zurückhaltung. Im Zweifel fragen Sie doch vorher Ihre Frau :-). Sie scheint eine gute Ratgeberin zu sein.

  21. 22 Verwaltungsbeamter
    3. Januar 2009 um 16:24

    Die Neubebauung der Josef-Geldreich-Straße lässt sich in der Flächenberechung nur durch die Kombination von drei kommunalen Aufgaben (Bürgersaal, Stadtarchiv und Stadtbibliothek) darstellen.

    Wenn die Mehrheitsfraktion (und mit ihr die Ratsmehrheit und dann die Kommune) von nur einer der drei Nutzungen Abstand nimmt, müsste haushalts- und baurechtlich die Ausführung des Vorhabens eingestellt werden. Daran kann keiner ein Interesse haben.

  22. 23 Sepp
    3. Januar 2009 um 01:53

    Richtig daran ist, daß sich für das Grundstück kein anderer Bauherr fand. Und bebaut werden mußte es ja einmal.


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